Vorschule
Auch wenn die vorschulische Erziehung grundsätzlich für jedes Kind bereits in den ersten Kindergartentagen beginnt, so hat das letzte Jahr vor Schuleintritt eines Kindes seinen besonderen Stellenwert im Hinblick auf die Vorbereitung auf einen neuen Lebensabschnitt. In dieser Übergangsphase gilt es, die Kinder optimal in einer altersgerechten und unterhaltsamen Form auf die Schule vorzubereiten.
Es geht dabei nicht allein oder gar primär um die Förderung kognitiver und konzentrativer Fähigkeiten unserer Kinder, sondern in gleichem Maße um deren psychische Stabilisierung, um die Stärkung des Selbstbewusstseins und sozialer Kompetenz allgemein, um Konfliktverarbeitung und die Schaffung angemessener Ausdauer und Frustrationstoleranz.
Auch für die Vorschulkinder gilt, dass deren ganzheitliche Förderung im Fokus der erzieherischen Bemühungen steht.
Ein für die Mäusebande erarbeitetes, eigenes Vorschulkonzept stellt die Basis der Vorschulerziehung in der Mäusebande dar. Dieses Vorschulkonzept wird allen Eltern eines Vorschulkindes an einem ersten Vorschulinformationsabend anhand praktischer Beispiele erläutert.
Das Vorschuljahr wird in der Mäusebande in gebührender Form mit einer Begrüßungsfeier im Kreise der Familien begonnen. In dieser Feier erhält jedes unserer Vorschulkinder eine Vorschulkiste – mit dem Ziel, Ordnung zu wahren und Arbeitsmaterialien, wie z.B. Federmappe und Arbeitsordner, immer zur Hand zu haben.
Ein enger Austausch mit den Eltern über die Entwicklung und Schulfähigkeit unserer Kinder ist uns besonders wichtig. Bei Unsicherheiten und Förderbedarf werden in Absprache mit den Eltern gezielt ergänzende Maßnahmen eingeleitet. Beobachten wir besondere Talente und Stärken (z.B. Kreativität, Musikalität), so werden wir uns mit den Eltern um eine gezielte Förderung bemühen.
Unsere Fachkräfte arbeiten 2mal wöchentlich mit den Kindern in Kleingruppen, falls notwendig auch mit einzelnen Kindern. Die konkreten und schulähnlichen Einheiten dauern in der Regel 45 Minuten.
Zudem werden unsere Kinder durch unsere Logopädin sprachlich begleitet. Mit Hilfe des „Bielefelder Screenings“ können wir die sprachlichen Anforderungen der Schule bei den Kindern abfragen und bei Auffälligkeiten sofort reagieren.
Im Zusammenhang mit dem anstehenden Wechsel in die Schule sprechen wir mit den Kindern auch über Veränderungen und den neuen und für die Kinder spannenden Lebensabschnitt.
Zu den konkreten Aktivitäten, Inhalten und Themen, die auf unsere Vorschulkinder im Laufe des Jahres zukommen, und die der Bildung und Erziehung dienen, zählen z.B.:
- „Ich bin Ich“ (Selbstwahrnehmung, Rollenveränderung und Gefühlsdarstellung)
- Ausbau sprachlicher Fähigkeiten
- Zahlen- und Mengenlehre
- Marburger Konzentrationstraining
- Thema „Geld“
- Mein Körper
- Besuch einer Grundschule in Kaarst
- Verkehrserziehung
- kreatives Gestalten
- Besuch bei der Feuerwehr
- Selbstbehauptungstraining
- Abschlussfeier mit einem spannenden Ausflug und anschließender Übernachtung in der Kita
Ziel unserer Arbeit ist es, selbstständige, aufgeschlossene und gemeinschaftsfähige Kinder nach einer glücklichen Kindergartenzeit als starke und echte Persönlichkeiten in die zunächst unbekannte Schulwelt zu entlassen.
Marburger Konzentrationstraining
Dieses Training wurde Anfang der 1990er Jahre von dem Marburger Schulpsychologen Dieter Krowatschek entwickelt. Es soll Schulkindern mit Konzentrations- und Aufmerksamkeitsproblemen helfen. Mit der Zeit entwickelte sich auch eine Variante für die jüngere Altersstufe. Für die Kinder bedeutet der Übergang vom Kindergarten in die Schule eine große Veränderung. In der Schule müssen die neuen Erstklässler sich erst einmal daran gewöhnen, Aufgaben konzentriert und selbstständig zu bearbeiten. Dieses Programm ist daher für alle Kinder in dieser herausfordernden Zeit sehr förderlich.
Ziel dieses Trainings ist es, den Kindern Selbstständigkeit und einen überlegten Arbeitsstil im Umgang mit gestellten Aufgaben nahezubringen. Es werden so auch grundlegende Arbeitstechniken für den Schul- und Hausaufgabenalltag vermittelt. Ein weiteres wichtiges Element ist der produktive Umgang mit Fehlern und die Stärkung des Selbstbewusstseins.
Die Einheiten sind immer gleich aufgebaut. Auf die Begrüßung folgen ein dynamisches Spiel, wobei es sich hierbei um eine kleine Bewegungseinheit mit integrierter Atemübung handelt, und eine Entspannungsübung. So sollen etwaige Anspannungen gelöst oder innere Unruhe im Vorfeld abgebaut werden.
Erst danach beginnt die Arbeitsphase, in der die Kinder den konzentrierten und strukturierten Umgang mit verschiedenen Aufgabenformaten einüben.
Auf diese Arbeitsphase folgt ein Bewegungsspiel, um die Arbeitsphase aufzulösen. Die letzte Phase des Trainings beinhaltet ein gemeinsames Spiel, welches noch einmal die Konzentration und Wahrnehmung der Kinder fokussieren soll, und eine persönliche, das Kind bestärkende Verabschiedung. Gerade dieser Aspekt zieht sich wie ein roter Faden durch das Konzept des Marburger Konzentrationstrainings. Es wird nur mit positiver Verstärkung gearbeitet, d.h. die Kinder werden konstant von der Trainerin gelobt und bekommen zum Abschluss der Einheit eine kleine Belohnung.
Das Training umfasst 6 Einheiten und wird bei uns im Rahmen des Vorschulprogramms für alle Kinder in unseren Räumlichkeiten angeboten.